steini:
Die Anmeldung für IST und Teilnehmende wird im Juli dann starten.
Wir freuen uns auf viele Pfadfindern*innen welche sich mit uns in dieses Abenteuer stürzen :)
Der Bereich Internationales wird durch die beiden Beauftragten für
Internationales (Mirjam Hoferichter, Paul Klahre) geleitet und durch den
Internationalen Arbeitskreis zusammen mit der deutsch-französischen
Steuerungsgruppe und der Arbeitsgruppe Nahost bearbeitet. Dabei ist Paul Klahre
als International Commissioner (IC) für die Außenvertretung der DPSG auf den
verschiedenen Ebenen von Ring und WOSM zuständig und Mirjam Hoferichter für die
Leitung des internationalen Arbeitskreises (IAK).
Aktuell sind Marina Klein, Nicolas Mercier, David Dressel, Silvie Kremic und
Katharina Wenderott ordentliche Mitglieder im IAK; Hannah Rieger, Carla Cop und
Gesche Jensen schnuppern. Des Weiteren nimmt Karl Goldstein, Leitung der Nahost-
Gruppe, im erweiterten Arbeitskreis an Telefonkonferenzen und einem
Arbeitskreistreffen pro Jahr teil. Unterstützt werden wir von der Referentin für
Internationales im Bundesamt, d.h. Martina Weichelt (bis Juli 2020), Lena Weber
(Juli 2020 - März 2021) und Bärbel Thomas aus dem Sekretariat. Von Seiten des
Bundesvorstands ist Joschka Hench für uns zuständig.
Die deutsch-französische Partnerschaft zwischen DPSG und SGDF (Scouts et Guides
De France) besteht seit mehr als 70 Jahren und wird kontinuierlich durch die
deutsch-französische Steuerungsgruppe begleitet und weiterentwickelt. Diese
besteht im vollbesetzten Fall aus vier französischen und vier deutschen
Mitgliedern. Die Leitung auf deutscher Seite hat Nicolas Mercier inne. In der
Gruppe engagieren sich auf deutscher Seite neben Nicolas Mercier noch Magdalena
Nilles und Denja Otte, der französische Verband wird durch Martin Deville,
Ingrid Jean und Alice Damblemont vertreten. Im vergangenen Jahr gab es einen
personellen Wechsel: Lena Koperek hat die Steuerungsgruppe verlassen, derzeit
wird ein weiteres viertes Mitglied auf deutscher Seite gesucht.
In der Nahost-Gruppe bündeln sich Kontakte zu Pfadfinder*innenverbänden des
Nahen Ostens, im speziellen Israel, Palästina und Jordanien, sowie Know-how zu
Begegnungen mit diesen. Neben aktiver Beteiligung an den Projekten
Internationales Dorf bei PiW und International Scout Week (ISW) führt die Gruppe
eigene Veranstaltungen durch. Die Gruppe wird von Karl Goldstein geleitet und
besteht darüber hinaus aus Annika Horstmann, Sabine Winkler, Tatjana Golinski,
Helga Stark, Moritz Fisch und Johannes Geist.
Marina Klein engagiert sich in der rdp-Arbeitsgruppe zur Ausbildung von
Leiter*innen für internationale Begegnungen (“IB-Seminare”). Weiterhin arbeitet
David Dressel in der Ringe-Arbeitsgruppe zu Jota-Joti bis zum Jota-Joti 2021
mit, hat aber nach dem letzten Jota-Joti im Oktober die Rolle des deutschen
Jota-Joti Coordinators an Johannes Engelke (VCP) abgegeben. Hartmut Peichel,
Ralf Pongartz und Michael Teubner sind für die DPSG in der deutsch-polnischen
Partnerschaftsgruppe des rdp.
Unsere inhaltliche Arbeit gliedern wir neben der Außenvertretung in die
Themenbereiche „Schaffen von Bewusstsein für Internationales“, „Befähigung zu
internationalen Begegnungen“ und „Inter-nationalität erlebbar machen“.
Der Arbeitskreis hat die im vergangenen Berichtszeitraum beschlossenen
monatlichen Telefon-konferenzen beibehalten, um einen kontinuierlichen Austausch
und gegenseitige Unterstützung zu gewährleisten. Die Arbeitskreistreffen fanden
mit Ausnahme der Klausurtagung im September, bei der krankheitsbedingt weniger
als die Hälfte der Mitglieder anwesend sein konnte, virtuell statt.
Schaffen von Bewusstsein für Internationales
Ein Herzstück der Pfadfinder*innenbewegung und für unsere Mitglieder ein großer
Mehrwert ist es, dass wir eine weltweite Organisation sind. Wir möchten
Bewusstsein dafür schaffen, dass Pfadfinder*innen auf der ganzen Welt aktiv sind
und wir überall Gleichgesinnte finden. Gleichzeitig möchten wir auf
internationale Veranstaltungen hinweisen und darüber informieren, was wir als
Bereich Internationales auf Bundesebene tun. Dies geschieht über unseren
Newsletter, der ca. drei Mal pro Jahr erscheint und 700 Personen erreicht.
Unsere Facebook- und Instagram-Kanäle werden seit dem Eintritt von Hannah Rieger
in den IAK im August 2020 wieder regelmäßiger bespielt.
Im Rüsthaus ist nun ein Europa T-Shirt erhältlich. Das Erstellen und Anbieten
dieses Artikels war uns ein besonderes Herzensanliegen.
Im November 2020 fand zum vierten Mal ein rdp Netzwerktreffen Internationales
statt – aufgrund der Pandemie in einem digitalen Format. Das Ziel dieser
jährlichen Veranstaltung ist es, alle zusammen-zubringen, die sich im rdp im
Bereich Internationales engagieren (d.h. die Mitglieder von IAKs, die DIABs,
Arbeitsgruppen auf Ringeebene), um Ideen zu teilen, sich fortzubilden und ein
gemeinsames Bewusstsein für internationale Pfadfinderarbeit zu schaffen. Bei der
diesjährigen Onlineveranstaltung gab es Zeit für Erfahrungsaustausch und
Vernetzung. Des Weiteren wurde in Workshops thematisch zu Partnerschaftsarbeit,
Rassismus und dem WOSM Programm „Dialogue for Peace“ gearbeitet.
Befähigung zu internationalen Begegnungen
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist es, Leiter*innen dazu zu befähigen,
internationale Begeg-nungen durchzuführen. Dazu bieten wir in Kooperation mit
den anderen Ringeverbänden eine Wochenend-Ausbildungsveranstaltung zum Leiten
internationaler Begegnungen (“IB-Seminar”) an. Im November 2020 und im März 2021
wurde dieses Seminar als digitale Variante durchgeführt. Dabei hat in diesem
Jahr zum ersten Mal die deutsch-französische Steuerungsgruppe mitgewirkt. Es war
eine gute Möglichkeit, die deutsch-französische Partnerschaft dort zu
präsentieren und den Teilnehmenden näher zu bringen. Trotz aller
pandemiebedingter Umstände konnten in beiden Seminaren zusammen knapp 40
Leiter*innen aus den Ringverbänden (darunter 10 DPSGler*innen) für die
Organisation von internationalen Begegnungen ausgebildet und motiviert werden.
Darüber hinaus arbeiten wir an Online-Angeboten, die Grundwissen zu Begegnungen
schnell und niederschwellig vermitteln sollen. Ein erstes Seminar wurde im
Rahmen des Online-PiW 2020 zum Thema “Strukturen und Möglichkeiten” angeboten.
Des Weiteren beteiligte sich die Ausbildungs-gruppe des rdp – derzeit vertreten
durch Marina Klein - bei Joti/Jota an einem Einstiegsseminar zum Thema
“Herausforderungen und Chancen bei internationalen Begegnungen” mit
anschließendem offenem Erfahrungsaustausch durch erfahrene Leiter*innen mit DPSG
Beteiligung.
Das von der Nahost-Gruppe für den Herbst 2020 geplante Leiter*innen-Training in
Jordanien musste leider pandemiebedingt ausfallen. Derzeit laufen Planungen für
eine Neuauflage dieser Veranstaltungen für Leiter*innen aus den katholischen
Pfadfinder*innenverbänden von Jordanien, Palästina, Israel, Deutschland und
Polen im Jahr 2021.
Die Entwicklung unseres Vermittlungssystems ist von höheren Ebenen mit Interesse
aufgenommen und für gut befunden worden, sodass der Entwicklungsprozess nun von
der Europaebene der beiden Weltverbände WOSM und WAGGGS finanziert wird. Nach
aktuellem Stand soll noch im Sommer 2021 eine nutzbare Version veröffentlicht
werden.
Unsere DIAB-Struktur (=Diözesanbeauftragte*r für internationale Arbeit)
ermöglicht es uns, in den Diözesanverbänden eine direkte Anlaufstelle für
Gruppen und so konkrete Unterstützungsangebote vor Ort zu bieten. Mittlerweile
gibt es in 11 Diözesen ein*e DIAB und teilweise entsprechende Arbeitskreise, die
das Thema in den Diözesen vertreten. Das DIAB-Netzwerk tagte digital parallel zu
den BuFaKos. Besonderer Schwerpunkt in diesem Jahr war der Austausch über die
Möglichkeiten, das Thema Internationales während der Pandemie interessant zu
gestalten. Außerdem wurden zum besseren Austausch zwischen DIABs und IAK
vierteljährliche virtuelle Stammtische ins Leben gerufen, zu denen auch
Interessierte aus Diözesen ohne eine*n DIAB herzlich eingeladen sind. Die DIABs
sind neben ihrer Rolle im Bereich Befähigen maßgeblich am erlebbar-Machen von
Internationalem in der DPSG beteiligt, da sie durch diözesane Veranstaltungen
und Angebote viele Zielgruppen direkter erreichen, als uns dies von Bundesebene
möglich ist.
Internationales erlebbar machen
An unterschiedlichen Stellen schaffen wir auf Bundesebene konkrete Angebote, um
Internationalität erlebbar zu machen. Zu unseren jährlichen Programmpunkten
zählen dabei das Internationale Dorf an Pfingsten in Westernohe (PiW) und die
International Scout Week (ISW). Weiterhin gehört dazu die Begleitung und
Anbindung der verschiedenen Kontingentsleitungen zum World Scout Jamboree und
European Jamboree und die aktive Partnerschaftsarbeit mit anderen
Pfadfinder*innenverbänden.
Internationales Dorf bei PiW
Der IAK, die deutsch-französische Steuerung und die Arbeitsgruppe Nahost waren
am digitalen Programm bei PiW 2020 beteiligt. Auch für das Alternativprogramm
2021 sind internationale Inhalte in Planung.
International Scout Week (ISW)
Das Herzstück internationaler Erfahrungen ist die Begegnung mit Pfadfinder*innen
anderer Länder. So bietet die International Scout Week in Westernohe einen
Rahmen für individuelle Begegnungen zwischen Gruppen oder Stämmen aus
verschiedenen Ländern. Dabei wird der IAK stets von der deutsch-französischen
Steuerungsgruppe und der Nahost-Gruppe unterstützt.
Die International Scout Week 2020 musste leider pandemiebedingt ausfallen. Auch
die ISW 2021 haben wir bereits abgesagt, da wir es unter den momentanen
Bedingungen nicht für wahrscheinlich halten, dass im Sommer ein internationales
Lager mit Beteiligung aus verschiedenen Ländern stattfinden kann. Wir arbeiten
dennoch darauf hin, dass in diesem Jahr Begegnungen stattfinden können. Dazu
erarbeiten wir Möglichkeiten und Formate, wie dies online möglich sein kann, und
unterstützen Gruppen beim Finden von Partnergruppen.
Veranstaltungen der deutsch-französischen Steuerungsgruppe
Aufgrund von Corona sind im Jahr 2020 sowohl Segellangue, Cordon Bleu als auch
Linguiski ausgefallen. Es fanden im Sommer vereinzelt Begegnungslager statt,
welche von der Steuerungs-gruppe beratend begleitet wurden.
Jota-Joti
Im vergangenen Jahr gab es aufgrund der pandemischen Lage kein deutsches
Headquarter für Jota/Joti. Die Gruppe hatte vor der letzten Veranstaltung
Zuwachs bekommen und ist nun mit Personen aus allen Verbänden besetzt. Gerade im
Bereich Joti konnten viele neue Angebote geschaffen werden, die einen
niederschwelligen Zugang zu internationalen Veranstaltungen boten. Die Workshops
und Angebote wurden auch von zahlreichen DPSGler*innen gestaltet.
Deutsch-Polnisch
Die Arbeitsgruppe war im Berichtszeitraum auch aufgrund von Corona und dem Fokus
des ZHP auf das European Jamboree kaum aktiv und veranstaltete im Februar ein
gemeinsames Zoom mit dem polnischen Partnerverband.
Internationale Großveranstaltungen
Die internationalen Großveranstaltungen bieten vielen unserer Mitglieder die
Möglichkeit, mit Pfadfinder*innen aus der ganzen Welt in Kontakt zu kommen. Seit
dem Weltjamboree 2019 nehmen wir mit gemeinsamen, auch wirtschaftlich
integrierten, rdp-Kontingenten an internationalen Großveranstaltungen teil. Mit
dem deutschen Kontingent zum European Jamboree wurde nun das zweite rdp-
Kontingent abgeschlossen. Zwei weitere gemeinsame Kontingente (zum World Scout
Moot und zum World Scout Jamboree 2023) haben die Arbeit aufgenommen.
Das European Jamboree 2020/2021 wurde zunächst im Frühjahr 2020 pandemiebedingt
um 1 Jahr verschoben und schließlich im November komplett abgesagt. Im Zuge der
Verschiebung und der sich daraus ergebenden zusätzlichen Herausforderungen wurde
zudem der Entschluss gefasst, eine neue Kontingentsleitung einzusetzen. Wir
danken Michael Teubner, der seit 2018 bis zum Sommer 2020 Teil der
Kontingentsleitung war, und Günther Bäte, der ab Sommer 2020 bis zur finalen
Abwicklung der Veranstaltung im März 2021 in der Kontingentsleitung war, für
ihren ausdauernden Einsatz unter herausfordernden Umständen. Durch die Absage
und aufgrund von bereits angefallenen Kosten entstand nach anteiliger
Rückerstattung seitens der polnischen Organisator*innen ein deutlich
sechsstelliger Verlust, der nur durch die großzügige Spendenbereitschaft aller
deutschen Teilnehmenden und IST (ca. 60.000€) auf ein halbwegs erträgliches Maß
in Höhe von knapp über 100.000€ gesenkt werden und der komplett über die
Rücklagen des rdp abgefangen werden konnte.
Das nächste World Scout Jamboree findet 2023 in Südkorea statt und die DPSG wird
im Rahmen eines gemeinsamen Kontingents des rdp (www.worldscoutjamboree.de)
teilnehmen. Durch den Ringevorstand, den Ring-IC und die zuständigen ICs der
Verbände wurde in einem Ausschreibungsverfahren eine dreiköpfige
Kontingentsleitung aufgestellt, die durch den Ringeausschuss im Herbst 2020
berufen wurde. Aus der DPSG wurde Tim Wegner ausgewählt, der leider im März 2021
aus persönlichen Gründen zurückgetreten ist und bis dahin im Bereich Finanzen
wichtige Arbeit geleistet hat; wir danken ihm für seinen Einsatz. In der
erweiterten Kontingentsleitung sind aus der DPSG Mathias Fazekas (Finanzen),
Jessica Klingelhöfer (Medien) und Christina Arkenberg (Programm) vertreten.
Derzeit wird in Partnerschaft mit der französischen SGDF eine gemeinsame
deutsch-französische Unit geplant.
Das World Scout Moot sollte 2021 in Irland stattfinden und wurde pandemiebedingt
auf den Zeitraum 18.07.-28.07.2022 verschoben. Die Anmeldung für das rdp
Kontingent hat bereits begonnen. Christoph Rechsteiner aus der DPSG ist als Head
of Contingent (HoC) Teil der rdp-Kontingentsleitung.
Bei zukünftigen Großveranstaltungen und Teilnahmen an Konferenzen hat sich der
rdp auf Antrag der DPSG zur Klimakompensation von Flügen verpflichtet. Bereits
beim World Scout Jamboree 2023 ist die Klimakompensation in die Kalkulation
eingepreist. Laut Beschluss des Ringeausschusses im Herbst 2020 können 50% der
durch den Flug anfallenden Kompensationskosten für pädagogische Maßnahmen im
Bereich Nachhaltigkeit verwendet werden
Außenvertretung der DPSG
Junge Delegierte
Im Januar 2021 wurden zwei neue Junge Delegierte ausgewählt. Franka Bernreiter
(DV Rottenburg-Stuttgart) und Solveig Böhme (DV Hildesheim) werden einerseits
durch das „Young Delegate“-Programm des Rings deutscher Pfadfinder*innenverbände
(rdp) durch ein virtuelles Vorbereitungs-programm in die Strukturen des Rings
und der Weltorganisation der Pfadfinder*innenbewegung (WOSM) eingeführt und
nehmen andererseits als Junge Delegierte der DPSG und des rdp am Jugend-forum
(World Scout Youth Forum) und der Weltkonferenz (World Scout Conference) in
diesem Jahr teil.
Die ehemaligen Young Delegates Mirjam Hoferichter und Paul Klahre sind
mittlerweile Teil der Bundesleitung als Beauftragte für Internationales. Damit
hat das “Young Delegate”-Programm für die DPSG einen langfristigen Mehrwert
geschaffen. Dies entspricht einer Reflexion des Programms im Ring: Nicht nur
beschreiben alle Jungen Delegierten das Programm als wesentliche persönliche
Bereicherung, das Programm ist auch ein wesentlicher Schritt zur Übernahme von
mehr Verantwortung in ihren Verbänden oder beim rdp.
Weltkonferenz
Im Sommer 2020 hätten die Weltkonferenz (World Scout Conference) und das
Jugendforum (World Scout Youth Forum) von WOSM in Ägypten stattfinden sollen.
Aufgrund von Corona wurde beides in einem demokratischen Prozess auf August 2021
verschoben. Aus der DPSG werden als Teil der rdp-Delegation folgende Menschen
teilnehmen: Die beiden Jungen Delegierten Franka Bernreiter und Solveig Böhme,
Joschka Hench als zuständiger Vorstand und Paul Klahre, der seit März 2020 die
DPSG als International Commissioner in der Internationalen Kommission des rdp,
in WOSM und gegenüber anderen Pfadfinder*innenorganisationen vertritt.
Für den rdp steht mit Christine „Chrissy“ Pollithy erstmals eine deutsche
Kandidatin für das Welt-komitee von WOSM zur Wahl.
Der Ringeausschuss hat als höchstes beschlussfassendes Gremium des rdp erstmals
die thematischen Schwerpunkte, die die rdp-Delegation auf der Weltkonferenz
vertreten wird, festgelegt. Diese entsprechen allgemein sehr den derzeitigen
Themen der DPSG. Dazu gehören unter anderem ökologisches Handeln durch die
Reduktion des ökologischen Fußabdrucks und nachhaltige Events, bessere
Jugendbeteiligung, sowie Geschlechtervielfalt und -gerechtigkeit. Konkret wurden
die folgenden Schwerpunkte beschlossen und genauer definiert: Simply Guiding &
Scouting, Ecological Awareness & Action, Good Governance & Transparency, Youth
Empowerment, Maintaining & Supporting Federations, Gender Equality.
Groupe de Maubeuge
Im letzten Jahr trafen sich die Vorstände, ICs und Kuraten von DPSG und SGDF
(Scouts et Guides de France) zu einem virtuellen Austausch, der planmäßig einmal
im Jahr in Form der “Groupe de Maubeuge” stattfindet. Dabei wurden einerseits
Updates zu verschiedenen Initiativen und Aktionen der Verbände präsentiert.
Andererseits wurde der gemeinsame Wunsch nach einer deutsch-französischen Unit
für das World Scout Jamboree 2023 geäußert, sowie über die Zukunft bzw. eine
Vision für den katholischen Dachverband ICCS, die Unterstützung für die,
inzwischen zurückgezogene, Kandidatur Frankreichs zur ökologisch nachhaltigen
Ausrichtung der Weltkonferenz 2024 und sexuelle Aufarbeitung in unseren
Verbänden diskutiert.
ICCS
Matthias Feldmann und Marcus Klapdor vertreten die DPSG in der ICCS
(International Conference of Catholic Scouting – der katholische Dachverband
innerhalb WOSM). Die für Ende 2020 angesetzte Weltkonferenz wurde aufgrund von
Corona um maximal ein Jahr verschoben, wobei es noch keine konkrete Planung für
eine neue Konferenz gibt.
Teilnahme an Veranstaltungen
Die 50. Deutschsprachige Konferenz (DSK), bei der sich die deutschsprachigen
europäischen Pfadfinderverbände inhaltlich und politisch austauschen, hat im
Februar 2021 unter dem Motto „distanz.los“ online unter Leitung der PPÖ
(Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs) statt-gefunden. Die Delegation der
DPSG bestand aus Katharina Wenderott (Mitglied des IAK), Solveig Böhme und
Franka Bernreiter (Junge Delegierte), Marius Schlageter (stellvertretender
Vorstand DBJR) und Paul Klahre (IC).
An der Academy 2020 nahmen aus der DPSG Marina Klein (Mitglied des IAK), Tim
Wegner (ehemaliges Mitglied der Kontingentsleitung zum World Scout Jamboree
2023), Joschka Hench (Bundes-vorsitzender) und Paul Klahre (IC) online teil. Die
Veranstaltung diente insbesondere der persönlichen Weiterbildung im Ehrenamt.
DPSGler*innen in WOSM
Auch in diesem Berichtszeitraum nahmen viele Menschen aus der DPSG wichtige
Positionen in der Weltorganisation ein. Lars Kramm leitet als Vorsitzender das
Europakomitee von WOSM, Thankmar Wagner (DV Münster) ist der Schatzmeister der
Europaregion. Dominik Naab (DV Freiburg) übernahm bis zum Sommer 2020 die
Leitung des SDG Think Tank auf Europaebene und wird nun Mitglied der AG Impact
of Scouting. Christoph Rechsteiner (DV Freiburg) übernahm nach der angekündigten
Verschie-bung des European Jamboree die Teamleitung der Freiwilligen von WOSM
beim European Jamboree bis zu dessen Absage. Stephanie Klüter (DV Essen)
unterstützt die Arbeitsgruppe Finanzen der Europaregion, in der auch Siegfried
Riediger, der Leiter des WOSM Finanzkomitees auf Weltebene, Mitglied ist.
Arbeit in der internationalen Kommission
Ein maßgeblicher Teil der internationalen Arbeit des rdp und damit auch der DPSG
wird mittlerweile durch die Internationale Kommission (IK) gestaltet, in der
Paul Klahre die DPSG vertritt. Die Zusammenarbeit aller Verbands-ICs mit den
Ringe-ICs Marcus Klapdor (IC WOSM) und Julia Sieber (IC WAGGGS) funktioniert
ausgesprochen gut. Das Konzept der verbandsunabhängigen Ringe-ICs wurde
evaluiert und bekam grundsätzlich sehr positive Rückmeldungen: Die Auswertung
zeigt nicht nur eine Entlastung der Verbands-ICs sondern auch die aktivere
Gestaltung der internationalen Arbeit des rdp. Zum Ringeausschuss im Herbst 2021
steht eine Berufung eines neuen Ring-IC WOSM an. Weiterhin wurde in der IK der
Beschluss gefasst, die Partnerschaft des rdp mit dem polnischen Verband ZHP neu
aufzustellen (siehe unter Internationales erlebbar machen). Der rdp hat sich
durch die IK erfolgreich auf die Ausrichtung der Academy der WOSM Europaregion
beworben, die ja nach Pandemielage Ende Oktober 2021 in Wiesbaden stattfindet.
In der lokalen Vorbereitungsgruppe arbeiten aus der DPSG Samuel Katzenbach (DV
Limburg) und Tobias Eggers (DV Mainz) mit. Dies ist seit vielen Jahren die erste
internationale Veranstaltung von WOSM, die in Deutschland ausgerichtet wird.
Der Internationale Steuerkreis traf sich im Berichtszeitraum einmal virtuell und
beschloss die finanzielle Förderung einer Young Delegate der Pfadfinder*innen
Südafrika (SSA) für die Teilnahme am Jugendforum und der Weltkonferenz aus dem
Internationalen Solidaritätsfonds.
Obwohl im Berichtszeitraum nur ein einziges AK-Treffen physisch stattfinden
konnte, war es für uns als Arbeitskreis ein produktives Jahr. Wir konnten
mehrere Schnuppermitglieder begrüßen und fühlen uns nun wieder gut aufgestellt.
Darüber hinaus gelang es uns, unsere Zusammenarbeit weiterzu-entwickeln und auch
als Gruppe zusammenzufinden. Nichtsdestotrotz hoffen wir sehr, dass wir uns bald
wieder physisch treffen können.
Durch die personell bessere Aufstellung haben wir die Möglichkeit, unsere Social
Media Präsenz aktiv zu gestalten, sowie insgesamt öffentlichkeitswirksamer zu
arbeiten. Das bewerten wir als gut und wichtig. Der Newsletter ist weiterhin ein
guter Weg, um unsere Inhalte und Informationen interessierten Menschen im
Verband zukommen zu lassen.
Wir sehen die DIABs als essentiell an, um Internationales im Verband zu
verorten. Die längere Zeit ohne persönliche Treffen hemmt uns, die Erlebnisse
und Ergebnisse der DIAB-Tagung stimmen uns dennoch hoffnungsvoll für eine
weitere gute Zusammenarbeit.
Wir finden es sehr schade, dass so viele Veranstaltungen ausfallen mussten und
müssen. Wir sehen dies aber auch als Chance, neue Formate für Begegnungen zu
finden. Insbesondere die Ideen für Online-Begegnungsformate, an denen wir für
unsere ISW-Alternative arbeiten, halten wir für eine sinnvolle Investition auch
für eine Zeit nach der Pandemie.
Das digitale Netzwerktreffen konnte eine physische Veranstaltung nicht komplett
ersetzen. Trotzdem war es wichtig für die kontinuierliche Zusammenarbeit der
rdp-Verbände beim Thema Internationales, die sich in den vergangenen Jahren
stark weiterentwickelt hat.
Die Stärkung des “Jamboree on the internet” (Joti) geht aus unserer Sicht in die
richtige Richtung. Hier ist eine Teilnahme niederschwellig und einfach möglich.
Es bieten sich viele Möglichkeiten, mit Pfadfinder*innen aus aller Welt in
Kontakt zu kommen. Hierbei soll das “Jamboree on the air” (Jota) natürlich nicht
hinten rüber fallen, sondern weiterhin wichtiger Bestandteil der Aktion bleiben.
Um aber auch Jota zu stärken, braucht es aus unserer Sicht erstmal eine Erhöhung
des Bekanntheitsgrades der gesamten Veranstaltung.
Derzeit gibt es sowohl auf Europa- als auch auf Weltebene wenig Dynamik bei der
ICCS, darüber sind wir uns auch im Austausch mit SGDF einig. Deshalb und da
unsere eigenen Angebote als einer der größten katholischen Verbände oft
inhaltlich bereits besser als die Angebote der ICCS sind, kommt nur so wenig von
ICCS in unserem Verband an.
Die Zusammenarbeit in der IK ist produktiv und ergebnisreich, nicht nur für den
Austausch über die internationalen Aktivitäten in den einzelnen Verbänden. Mit
Julia Sieber, zwei neuen ICs des VCP und einer neuen IC des BdP ist in der IK
neuer Schwung mit einer insgesamt starken Verjüngung (5 von 9 ICs sind unter 24
Jahren) gekommen.
Dass das Auftreten auf der Weltkonferenz 2021 durch einen thematischen Beschluss
durch den Ringeausschuss bestimmt sein wird, halten wir für einen sehr guten
Schritt. In der Vergangenheit gab es keinen derart legitimierten Rahmen, der
handlungsleitend für Entscheidungen bspw. in Personal-wahlen und Resolutionen
für die Delegation auf der Weltkonferenz ist. Dies ist entsprechend als sehr
positive Entwicklung zu werten. Die gemeinsame Teilnahme an der digitalen
Weltkonferenz in Polen ist ein positives Zeichen für eine gute zukünftige
Kooperation mit ZHP.
Kernherausforderung der ICCS Weltebene ist eine signifikante Verjüngung der
Strukturen und eine wesentliche Stärkung der Aktivitäten gegenüber WOSM und dem
Vatikan. Gerade WOSM hat jedoch in den letzten Jahren auch eigene Verbindungen
in den Vatikan aufgebaut, wovon wir zwar nicht betroffen sind, was wir jedoch
als Gefahr werten, da dies anstelle von signifikanter Profilschärfung und
Ausweitung der Aktivitäten zum kritischen Hinterfragen der Mitgliedschaft bei
bisherigen ICCS Mitgliedsverbänden führen kann. Eine offene inhaltliche
Zieldiskussion seitens der ICCS auf der nächsten Weltkonferenz wäre
wünschenswert, wird jedoch vermutlich auch an den sehr unterschied-lichen (d.h.
einerseits konservativen und andererseits progressiven) Bestrebungen der
Mitglieds-verbände in ICCS scheitern.
Auf Ringeebene etabliert sich das System gemeinsamer Kontingentsleitungen zu
internationalen Großlagern. Dies birgt große Vorteile für das Zusammenwachsen im
Ring und einheitlicheres Auftreten bei internationalen Lagern. Es handelt sich
dabei um einen fortlaufenden Lernprozess, mit dem Ziel aller Beteiligten, nach
bestem Wissen und Gewissen gute Entscheidungen zu treffen.
Insgesamt betrachten wir die gemeinsamen Kontingente als durchweg positiv und
werden darin auch von den positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden bestätigt.
Vermehrt identifizieren sich auch Pfadfinder*innen der DPSG mit der
petrolfarbenen Ringekluft und so auch mit Pfadfinden in Deutschland. Die
gemeinsamen Kontingente entlasten zudem die beteiligten Verbände und deren
Bundesämter und stellen sicher, dass alle Pfadfinder*innen der rdp-Verbände auf
den Lagern die gleichen Möglichkeiten und Erlebnisse haben. Das einheitliche
Auftreten wird auch im Ausland als positiv wahrgenommen, wo häufig nicht
zwischen den deutschen Verbänden unterschieden wird.
Ein wesentlicher Lernpunkt aus den Herausforderungen beim European Jamboree war,
dass die Besetzung der Kontingentsleitung bei gemeinsamen Kontingenten gemeinsam
im rdp erfolgen sollte, um so ein umfassendes Spektrum notwendiger Kompetenzen
sicherzustellen und individuelle Stärken und Schwächen auszugleichen. Dies wurde
bei der Aufstellung der Kontingentsleitung zum WSJ 2023 bereits umgesetzt.
Neben den vielen positiven Aspekten der gemeinsamen Kontingente stellt uns die
Abwicklung der gemeinsamen Kontingente vor Herausforderungen. Zum einen sind wir
in der Vergangenheit immer wieder Kompromisse eingegangen, die uns teilweise
nicht leicht gefallen sind, aber nötig waren, um auf Augenhöhe mit den anderen
Verbänden die Kontingente zu gestalten. Zum anderen müssen einige Themen, die
über viele Generationen an DPSG Kontingenten stabil funktionierten, im Ring erst
gemeinsam neu definiert und eingeübt werden. Schließlich wickeln wir derzeit die
bei weitem größten Projekte deutscher Pfadfinder*innen über den Ring ab, der
nicht ansatzweise über die starke personelle und finanzielle Struktur unseres
Verbandes verfügt. Dies führt an der ein oder anderen Stelle z.B. zu langsameren
oder komplizierteren Prozessen, so auch bei der Rückabwicklung des Deutschen
Kontingents zum European Jamboree. Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen bei
den Großveranstaltungen wurde im rdp ein Finanzrat eingesetzt, der
Großveranstaltungen begleitet und den Auftrag hat, für den rdp Compliance
Standards zu erarbeiten. Zudem werden die zukünftigen Auswertungen von
Großveranstaltungen öffentlich sein. Von der aktuellen Kontingentsleitung zum
World Scout Jamboree wurde ein transparentes Vergabeverfahren zur Flugbuchung
entwickelt.
Die Leitungen der gemeinsamen Kontingente der Vergangenheit haben unglaublich
viel erreicht, Kompromisse gesucht und pragmatische Lösungen umgesetzt und so
wesentlich dazu beigetragen, dass die bisherigen gemeinsamen Kontingente
mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Diese großartige
gemeinsame Entwicklung und die Leistung der gemeinsamen Kontingentsleitungen
werden zum Teil nicht ausreichend anerkannt und gewürdigt, wenn sie auf einzelne
Aspekte reduziert werden, die nicht optimal gelaufen sind. Wir sprechen an
dieser Stelle deshalb erneut unseren Dank und unsere Hochachtung für alle
Ehrenamtlichen aus, die sich für gelungene internationale Großlager aus der DPSG
im Ring einsetzen und eingesetzt haben.
Zu Pfingsten planen wir, als Arbeitskreis zelten zu gehen. Da wir uns nun ein
Jahr lang nicht (als kompletter AK) physisch treffen konnten und einige neue
Mitglieder haben, werden wir uns neben inhaltlicher Arbeit Zeit nehmen, als
Gruppe zusammenzufinden, sofern die Pandemie dies zulässt.
Leiterinnen und Leiter zum Durchführen internationaler Begegnungen zu befähigen
ist eines unserer Schwerpunktthemen. Zusätzlich zu den IB-Seminaren und den
statischen Informationen auf der Homepage planen wir, unser Online-
Unterstützungsangebot auszubauen. Die weitere Aufarbeitung und Bereitstellung
von Informationen soll mit der neuen Webseite einhergehen. Dabei wird ein enger
Austausch mit dem Bereich Internationale Gerechtigkeit, sowie auf rdp-Ebene
angestrebt, um die Leser*innenfreundlichkeit der Seiten zu erhöhen und
Relevantes optimal zu platzieren.
Im Sommer 2021 plant die deutsch-französische Steuerungsgruppe die Fortbildung
Kanulangue (in Anlehnung an Segellangue der vergangenen Jahre) coronakonform
durchzuführen. Ein weiteres Ziel für 2021 ist es, dass unterschiedliche
Begegnungslager stattfinden und diese begleitet und gefördert werden.
Mit der alternativen Umsetzung der ISW 2021 in Form von digitalen
Begegnungsformaten für Partnergruppen verfolgen wir unter anderem das Ziel, dass
sich diese Gruppen bei der ISW 2022 in Westernohe treffen können. Wir rechnen
hierbei mit einem großen Interesse an “echten”, physischen Begegnungen, sobald
diese wieder möglich sein werden.
Jota-Joti hat im letzten Jahr gezeigt, welches Potential in der Veranstaltung
steckt und wie leicht es letztendlich ist, gerade bei Joti gute Workshops
anzubieten, die von vielen angenommen werden. Diese guten Erfahrungen müssen bei
den nächsten Jota-Jotis verstetigt und die Bekanntheit weiter erhöht werden. Die
Besetzung der Gruppe mit Personen aus allen Verbänden hat dabei extrem geholfen,
die Veranstaltung in allen Ringverbänden besser zu bewerben.
Perspektivisch wird es nach einer Evaluation der Zusammenarbeit durch die
Internationalen Kommission und den ZHP eine intensive Partnerschaft auf
Ringeebene mit dem polnischen Verband geben. Diese ermöglicht politische
Absprachen und gegenseitiges Lernen und schafft mehr Angebote für internationale
Begegnung und Austausch. Hierfür soll eine Gruppe, die nach dem Vorbild der
deutsch-französischen Steuerungsgruppe der DPSG aus polnischen und deutschen
Pfadfinder*innen besteht, eingesetzt werden. Wir erhoffen uns eine Neubelebung
der Partnerschaft und mehr Angebote für unsere Mitglieder.
Wir sind uns sicher, dass der Weg der gemeinsamen Ring-Kontingente der richtige
ist. Gleichzeitig arbeiten wir gemeinsam mit den anderen Vorständen und ICs im
Ring daran, dass sich gemachte Fehler nicht wiederholen und Prozesse zunehmend
besser funktionieren. Dies ist ein Weg, auf dem wir beständig dazu lernen.
Für die Außenvertretung soll im kommenden Berichtszeitraum besser konzeptioniert
werden, wen wir zu welchem Zweck auf welche Veranstaltung von WOSM schicken, um
noch gezielter Menschen fortzubilden und Verbandsinteressen zu platzieren.
Außerdem soll die Partnerschaftsarbeit überdacht werden und die zahlreichen
Schnittstellen mit dem BAK Internationale Gerechtigkeit produktiv genutzt
werden.
Das Kommentieren ist möglich: von 15.04.2021, 10:10 bis 06.06.2021, 15:24