Nils Gädtke:
Ich bin großer Fan von möglichst klimaneutralem Handeln, aber: Die Kompetenz, Beschlüsse einer solchen Tragweite zu fassen, darf sich die Bundesversammlung nicht aus der Hand nehmen lassen.
Veranstaltung: | 92. Bundesversammlung 2024 - Anträge |
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Antragsteller*in: | Annkathrin Meyer (Bundesvorsitzende), Joschka Hench (Bundesvorsitzender), Matthias Feldmann (Bundeskurat) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.03.2024, 10:42 |
Das Bundeszentrum mit seinem Gelände und seinen Einrichtungen ist ein
elementarer und auf Dauer angelegter Bestandteil der DPSG. Die Vision ist: Auch
2040 ist in Westernohe Pfadfinden in all seiner Vielfältigkeit erlebbar.
Folgende Grundsätze, Ziele und Maßnahmen sind schon jetzt zu ergreifen, um das
Pfadfinden im Bundeszentrum
für die folgenden Generationen zu ermöglichen.
Grundlage für den Entwicklungsplan sind drei langfristige Ziele, die unter den
Leitsatz „Nachhaltig, frei & geschützt Pfadfinden erleben“ gefasst werden
können:
Außerdem gilt es als Querschnittsziel, diese Aspekte unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten zu verfolgen. Langfristig wollen wir erreichen, dass sich das
Bundeszentrum möglichst nachhaltig selbst trägt.
Diese Ziele sollen anhand eines Entwicklungsplans verfolgt werden, der auf
folgenden Grundsätzen aufbaut:
A. Veränderungen und Verstetigung bedeuten Investitionen: Bauliche und
inhaltliche, programmatische
Maßnahmen in Westernohe werden sowohl zeitliche als auch erhebliche finanzielle
Ressourcen binden. Der Bundesverband mit all seinen Gremien (Bundesleitung,
Hauptausschuss, e.V., Kuratorium, Bundesversammlung) erklärt sich bereit in die
Weiterentwicklung und Verstetigung von Westernohe entsprechend zu investieren.
B. Gelebt vom Verband: Das Bundeszentrum lebt von seiner Nutzung durch den
Verband und der Gestaltung durch seine Mitglieder. Gleichzeitig lebt der Verband
von einem Zentrum, das begeistert, Räume für Begegnungen mit Pfadfinder*innen
aus dem ganzen Bundesgebiet bietet und Identität stiftet. Bundesweite
Veranstaltungen werden bevorzugt im Bundeszentrum stattfinden. Auch für
Ausbildungsveranstaltungen auf Bundesebene wird vorranging das Bundeszentrum
genutzt. Alle anderen Ebenen werden dazu aufgerufen, das Bundeszentrum für
Veranstaltungen zu nutzen und dies immer wieder in organisatorische
Entscheidungen einzubeziehen.
Der Entwicklungsplan beschreibt die kurzfristig anstehenden Maßnahmen, um die
oben genannten Ziele erreichen zu können.
Dazu wird konkret der Zeitraum bis 2028 in den Blick genommen.
Darüberhinausgehende Maßnahmen sind ggf. erforderlich, dann aber neu zu sammeln,
zu bewerten und zu priorisieren.
Weitere Maßnahmen ab 2028 sind optional. Es wird während der Durchführung der
oben benannten Maßnahmen bewertet, ob eine Aufnahme einzelner Punkte nicht schon
vor 2028 in Kombination mit anderen Maßnahmen als sinnvoll erachtet wird.
Der Bundesvorstand wurde 2023 von der 90. BV mit der Entwicklung eines Fahrplans für Westernohe beauftragt. Im Vorfeld hatte dazu ein gemeinsames „Visionieren“ in einem Studienteil der 89. Bundesversammlung stattgefunden. Im letzten Jahr hat sich der Bundesvorstand gemeinsam mit der Bundesleitung, dem BSG e.V., dem Kuratorium und den Mitarbeiter*innen in Westernohe intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, Maßnahmen und Ziele definiert und diese gemeinsam priorisiert.
Handlungsbedarf jetzt
Schon seit Beginn der 2000er Jahre ist klar, dass es im Bundeszentrum einen Investitionsstau gibt, der abgebaut werden muss. Daraufhin wurde beschlossen, Westernohe jährlich Gelder zur Sanierung zur Verfügung zu stellen. Diese Gelder werden meist genutzt, um das Nötigste anzupassen oder vor dem Verfall zu schützen. Große, strategische Investitionen waren aber selten. So genügt die Infrastruktur heute in wesentlichen Bereichen nicht mehr den Anforderungen des Verbandes. Genannt werden von Gästen zum Beispiel die als unattraktiv und unsicher wahrgenommenen Waschhäuser und weiterer Renovierungsbedarf, sowohl was die Nutzungs-möglichkeiten angeht als auch in Bezug auf Nachhaltigkeit. Anforderungen in Bezug auf Prävention und Sicherheit haben sich ebenfalls weiterentwickelt.
Chancen nutzen
Aufgrund von Rücklagen und von öffentlichen Fördermöglichkeiten haben wir aktuell die finanzielle Möglichkeit, einen größeren Betrag zu investieren. In Westernohe besteht jetzt der Bedarf, unsere Infrastruktur durch kluge Investitionen nachhaltig und langfristig aufzuwerten. Das Bundeszentrum soll sich möglichst selbst tragen können. Wenn wir jetzt investieren, entlasten wir damit auch nachfolgende Generationen. Diese Gelegenheit möchten wir nutzen!
Zukunft gestalten
Investition in Westernohe kostet den Verband Geld, zahlt sich aber auf lange Sicht aus. So investieren wir in die Entwicklungsräume für und die Chancen von Kindern und Jugendlichen, wenn wir Westernohe zu einem Ort machen, in dem das Abenteuer Pfadfinden sicher und nachhaltig ausgelebt werden kann. Das ist auch ein politisches Statement: 2022 haben wir im Bundesjugendring einen Antrag beschlossen, in dem deutlich wird, dass Räume zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen besonders in Krisenzeiten wertvoll und unbedingt gebraucht sind. [1] Wir wollen gerne weiterhin einen solchen Raum anbieten und in ihn nachhaltig investieren, damit Erlebnisse und Wachstumschancen noch besser werden.
Klarer Fokus
Bewusst möchten wir uns bei den Anpassungen fokussieren. Wir haben uns daher für drei Schwerpunkte entschieden, die sich in unseren Gremien herauskristallisiert haben:
Nils Gädtke :
Nils Gädtke: