Veranstaltung: | 92. Bundesversammlung 2024 - Anträge |
---|---|
Status: | Beschluss |
Abstimmungsergebnis: | Ja: 77, Nein: 0, Enthaltungen: 0 |
Beschluss durch: | Bundesversammlung |
Beschlossen am: | 12.05.2024 |
Basierend auf: | IA05: Positionspapier zum Umgang mit Kandidaturen zur geistlichen Verbandsleitung |
Positionspapier zum Umgang mit Kandidaturen zur geistlichen Verbandsleitung
Titel:
Die 92. Bundesversammlung möge beschließen:
Das vorliegende Positionspapier zum Umgang mit Kandidaturen zur geistlichen
Verbandsleitung wird als Position des Bundesverbandes beschlossen. Es soll auf
allen Ebenen des Verbandes für die Kommunikation nach innen und außen genutzt
werden.
Positionspapier zum Umgang mit Kandidaturen zur
geistlichen Verbandsleitung
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Die Wahl einer Bundeskuratin war als ein wesentlicher Tagesordnungspunkt der 92.
Bundesversammlung im Mai 2024 der DPSG vorgesehen. Als Verband haben wir uns
darauf sehr gefreut.
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Wir haben in intensiver Beratung mit den Bischöfen von Fulda und Augsburg, dem
Vorsitzenden der Jugendkommission und den Mitarbeitenden im Sekretariat der
Deutschen Bischofskonferenz sichergestellt, dass wir eine Kandidatin vorstellen,
die alle vereinbarten und seit Jahren geübten formellen Voraussetzungen erfüllt.
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Zu unserer Bestürzung wurde die Kandidatin ohne Begründung nicht zur Kandidatur
zugelassen. Durch diese Entscheidung der Bischöfe sehen wir die Art unserer
Beziehung zur Kirche und unsere Rolle in der Kirche grundlegend in Frage
gestellt. Die Intransparenz der Entscheidung und die fehlende Kommunikation
gerade der Bischöfe, die gegen die Kandidatur gestimmt haben, sorgen unter
anderem für tiefe Verunsicherung und Wut. Es ist für uns nicht nachvollziehbar,
warum sich eine Mehrheit der Bischöfe über das qualifizierte Urteil der
zuständigen Akteure hinwegsetzt.
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Ihre Verbindung zur Kirche beschreibt die DPSG in drei Kirchenbildern. Eines
davon ist das Bild der Bauleute einer lebenswerten Stadt (vgl. Ordnung des
Verbandes 96).
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Wir als DPSG geben unseren Mitgliedern den Raum, Kirche zu leben und zu
gestalten. Wir diskutieren dabei auch und gestalten diesen so aktiv weiter. Wie
auf einer Baustelle üblich, gibt es diverse Expert*innen, die für ihren
jeweiligen Bereich Verantwortung tragen und erst gemeinsam etwas Neues,
Tragendes entstehen lassen können. So wie Bischöfe, Kleriker und Lai*innen auf
dem Synodalen Weg gezeigt haben, ist dies ein Weg der Gemeinschaft, des
Austausches. Ein Ausdruck gelebter Synodalität, kein hierarchisch verordneter
oder beschränkter Weg.
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
So wie auf einer Baustelle Hand in Hand gearbeitet werden muss und man sich
aufeinander verlässt, so haben wir bisher auch die Zusammenarbeit mit dem
Ständigen Rat bei der Besetzung des Bundeskurat*innenamtes erlebt. Dieses
Vertrauen ist jetzt gebrochen. Diese Erschütterung zieht sich durch alle Ebenen
des Verbandes und ist weit darüber hinaus auch in anderen Verbänden spürbar.
Selten wurde eine Angelegenheit unseres Verbandes von den Mitgliedern so
intensiv in den sozialen Medien diskutiert und fand ein so starkes Echo in der
katholischen Öffentlichkeit. Unser Verband verliert ohne geistliche
Verbandsleitung viele seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten in seinem Dienst am
Auftrag der Kirche. Dieser Schaden trifft uns als Verband und das Wirken der
katholischen Kirche in Deutschland.
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Einer der Gründe für die massive Erschütterung war die Unvorhersehbarkeit dieser
Entscheidung, da im Vorfeld keinerlei Bedenken im Blick auf die Kandidatur
geäußert wurden. Im Gegensatz dazu wurde der Kandidatin deutlich signalisiert,
dass alle formalen Bedingungen erfüllt sind und dass sie für das Amt geeignet
ist. Als Mitglieder der Bundesversammlung sind wir demokratisch legitimierte
Expert*innen für die Bedürfnisse des Verbandes. Uns ist es jetzt verwehrt
geblieben, eine inhaltlich begründete Wahl zu treffen.
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Auf dem synodalen Weg wurde immer wieder suggeriert, dass man gemeinsame Wege im
aufeinander hören und miteinander ringen sucht und geht. Papst Franziskus betont
dies als ein Wesensmerkmal der Kirche. Dieses Versprechen wurde hier in keiner
Weise eingelöst. Wir sind trotz dieses Vorgangs weiterhin bereit zu einem
solchen gemeinsamen Weg auf Augenhöhe und wollen ihn gehen.
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Daher fordern wir
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
- mehr Vertrauen in die Empfehlungen der Jugendkommission der DBK;
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
- ein klares Bekenntnis zu unserem jugendverbandlichen Engagement als Signal
das Vertrauen wiederaufbauen zu wollen;
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
- mehr Vertrauen in die Ausbildungs- und Entscheidungsstrukturen der DPSG;
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
- Kommunikation auf Augenhöhe, d.h. mehr Transparenz in
Entscheidungsprozessen, Meinungsaustausch vor endgültigen Abstimmungen und
rechtzeitige Rückmeldungen;
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
- wertschätzenden Umgang mit Menschen, die sich in der Kirche engagieren und
für Ämter kandidieren;
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
- inhaltlich fundierten Dialog und
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Begründung:
Die Debatte am Freitag, wie wir mit der Nichtzulassung unserer Kandidatin
für das Bundeskurat*innenamt umgehen, hat ergeben, dass es ein Positionspapier
geben soll. Dieses soll die aktuelle Situation und die Konsequenzen für
unseren Verband aufzeigen und klare Forderungen formulieren, die sich für
uns als Bundesversammlung daraus ergeben.
Dieses Positionspapier soll Menschen auf allen Ebenen der DPSG anregen,
sich mit der Situation auseinanderzusetzen und mit ihren jeweiligen
kirchlichen Ansprechpartner*innen ins Gespräch zu kommen.
Darüber hinaus soll es die Möglichkeit bieten, dass auch Menschen aus anderen Verbänden dieses
Positionspapier und unsere Forderungen unterstützen. Alle sollen eingeladen werden, eigene Formen zu
entwickeln, um diese Forderungen in die Öffentlichkeit und zu den Bischöfen zu tragen.
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30