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Könnte vielleicht auch "Tool #7" in Antrag A15 sein?
Etwas was DPSG Mitglieder zusammenbringt und vernetzt!
Veranstaltung: | 93. Bundesversammlung 2025 - Anträge |
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Antragsteller*in: | Christof Utzmeir (Diözesanvorsitzender DV Augsburg) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.04.2025, 11:17 |
Die DPSG-Bundesebene soll als social media Alternative auch das Fediverse
bespielen (z.B. Mastodon) und dafür einen eigenen leistungsstarken DSGVO/KDG-
konformen Server aufsetzen oder als software as a service anmieten. Dieser
Server soll allen Stämmen, Bezirken und Diözesanverbänden zur Verfügung stehen,
um dort ein Konto anzulegen, um ebenfalls Inhalte auf föderierte social media
Plattformen zu stellen.
Die social media Plattformen, die Kinder und Jugendliche nutzen gehören monopolbeherrschenden US-amerikanischen (Twitter, Meta (instagram, facebook, whatsapp) oder chinesischen (TikTok) Unternehmen. Das Geschäftsmodell der Unternehmen ist Profitmaximierung. In ihrer Grundstruktur und/oder -kultur sind sie aufmerksamkeitsheischend, demokratiegefährdend, umweltschädlich, datentrackend sowie gesundheitsgefährdend.
Mastodon als meistgenutzter und bekanntester Teil des „föderierten Universums“ (Fediverse) hat immer noch alle Vor- und Nachteile eines sozialen Netzwerkes und auch die Vor- und Nachteile eines föderierten Systems. Mastodon ist dafür aber eine quelloffene, nicht-trackende Software, ohne Werbung und ohne undurchsichtigen oder manipulierenden Algorithmus. Die Daten würden auf dem eigenen Server verleiben und in gewissen zeitlichen Abständen (z.B. halbjährlich) gelöscht werden. Dies dient dem Datenschutz sowie der Datensparsamkeit (Größe des Servers) und könnte dadurch auch weniger umweltbelastend sein (Server braucht mehr Strom, je mehr Daten er ständig und unmittelbar zur Verfügung stellen muss).
Die DPSG will die Kinder und Jugendlichen da abholen, wo sie stehen. Daher ist es wahrscheinlich unabdinglich, dass die DPSG die geläufigen social media Plattformen weiterhin mit Inhalten bespielt.
Gleichzeitig könnte die DPSG eine Alternative anbieten, die einen Großteil der Schattenseiten von geläufigen sozialen Netzwerken nicht hat. Die Inhalte von beispielsweise einer Mastodoninstanz sind auch ohne eigenes Konto einsehbar und auch plattformübergreifend innerhalb des Fediverse teilbar (kein Lock-in-Effekt).[1]
Das Fediverse hingegen ist dezentral und föderiert. Es gibt keine Werbung und kein Tracking, was microtargeting überhaupt erst ermöglicht. Bei Mastodon zeigt die „persönliche Timeline […] ausschließlich Beiträge von Nutzern, denen man folgt, und zwar in umgekehrt chronologischer Reihenfolge. Die lokale Timeline wiederum präsentiert alle Posts von Nutzern der eigenen Mastodon-Instanz. Der Bereich "Entdecken" […] kommt einem Nachrichtenaggregator am nächsten. Dort präsentiert Mastodon Beiträge, Hashtags und Nachrichten, die aktuell auf der eigenen Instanz eine große Rolle spielen. Ansonsten kann man nach Nutzern, Schlagwörtern oder regulären Ausdrücken filtern sowie Hashtags abonnieren.“[7]
„So lange eine Industrie Geld mit dem Verlängern von Onlinezeiten verdient, wird es wahrscheinlich keine gesunden sozialen Medien geben“[8]
„Laut einer YouGov-Online-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes hat die Nutzung von Social-Media-Plattformen Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung und das Körperbild von Jugendlichen. Befragt wurden rund 1.500 Personen im Alter von 14 bis 30 Jahren, die soziale Netzwerke nutzen. […] 40 Prozent verspüren den Druck, schöner, erfolgreicher und besser sein zu müssen.[11] Ein geringes Selbstwertgefühl korreliert mit diversen psychischen Krankheiten wie beispielsweise Depressionen, Essstörungen oder Angststörungen.[12]
Auch hier sollte das Fediverse weniger gefährdend sein, da sich, aufgrund der Werbefreiheit, Inhalte dort sehr viel schwieriger zu Geld machen lassen. Der Anreiz des ständigen Vergleichs und den dadurch gefühlten Mangel mit dem Konsum von entsprechenden Produkten auszugleichen ist um ein Vielfaches geringer.
Durch die Dezentralisierung der Instanzen des Fediverse und der geringeren Anzahl an Nutzenden und Inhalten, geht die Timeline oft auch nicht unendlich weiter. Das könnte auch die Nutzungszeit verringern.
Bei der Stiftung Datenschutz gibt es einen Leitfaden für den datenschutzfreundlichen Instanzbetrieb von Mastodon:
[12] Montag, C., Demetrovics, Z., Elhai, J. D., Grant, D., Koning, I., Rumpf, H.-J., M. Spada, M., Throuvala, M., & van den Eijnden, R. (2024). Problematic social media use in childhood and adolescence. Addictive Behaviors, 153, 107980. https://doi.org/10.1016/j.addbe-h.2024.10798
Jannik Volkland:
konformen Server aufsetzen oder als software as a service anmieten
Bitte setzt keinen eigenen Server auf, sondern kauft die Leistung einfach bei masto.host für einen schmalen Taler. Das ist kaum teurer als Bare Metal/eine VM beim Hetzner, und dann kümmern die sich um Sicherheitsupdates am Mastodon und am OS. Die DPSG hat schon einen Haufen an schlecht-maintainten Servern, was Ehrenamtler*innen manchmal in die Welt stellen und dann vergessen.
Danke für euer Engagement, ich find's super, dass das Fediverse zur DPSG kommt :)))
Samu:
Nina-Maria Pauls: