Bianca Boltze:
Die Frage, die ich mir dabei stelle, ist, welche Konsequenzen aus den Ergebnissen gezogen werden sollen? Natürlich macht es Sinn, die Versammlungskultur zu reflektieren, oder sich selbst auch im Rede- und Abstimmungsverhalten zu reflektieren. Allerdings benötigt es dafür meines Erachtens primär kein Genderwatch, außer um den Zeigefinger zu heben und auf die genannten Beschlüsse zu verweisen (was ich per se auch nicht schlecht finde, sich nochmal an vergangene Beschlüsse zu erinnern, aber auch dafür benötigt man den Aufwand m.E. nicht).
Abgesehen davon verändert sich die Versammlung fast jedes Jahr aufs Neue, was die personelle Besetzung und die Ausgeglichenheiten mitsamt der Ansichten der einzelnen Akteure zwischen den verschiedenen Geschlechtern betrifft.
Ein im kommenden Jahr durchgeführtes Genderwatch ist in zwei Jahren unter Umständen schon wieder obsolet, da die Posten zum Teil umbesetzt sind, andere Ansichten und Befindlichkeiten im Raum stehen. Daher sehe ich dahinter zur Zeit tatsächlich nur einen eher statistischen Nutzen. Vielleicht könnt ihr mir noch weiter ausführen, was mit den ausgewerteten Daten dann im Nachgang passieren soll, bzw welche Konsequenzen ihr ggf daraus ziehen möchtet, oder ob es tatsächlich rein um die Auswertung der Zahlen und eine evtl. Reflektion geht?
Jan Fligge:
Beide Punkte finde ich wichtig.
Ich hoffe, dass ich dieses Spannungsfeld noch lösen kann bis zur BV ;)
Martin Heimberg:
vielleicht kann dir das bei der Lösung deines Spannungsfelds helfen:
Aus meiner Sicht fehlt in deinem Spannungsfeld noch die Perspektive, ob die Bundesversammlung eine strukturelle Benachteiligung auf Grundlage von geschlechtlicher Sozialisation haben könnte.
Wenn du diese Perspektive ergänzt, könnte je nach Ergebnis die Frage, ob sich die Bundesversammlung mit sich selbst beschäftigen sollte aufgelöst werden.
Jan Fligge:
als ich den Kommentar geschrieben habe, habe ich den Antrag nicht korrekt interpretiert 😎
Inzwischen hat sich das geklärt und ich verstehe das Anliegen und Ziel des Antrags.
Ich halte das für sinnvoll, das zu tun, bin aber der Meinung, dass es andere - bessere Wege gibt, dieses Anliegen zu verfolgen, als über einen Antrag.