Jan Fligge:
Beide Punkte finde ich wichtig.
Ich hoffe, dass ich dieses Spannungsfeld noch lösen kann bis zur BV ;)
Veranstaltung: | 92. Bundesversammlung 2024 - Anträge |
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Antragsteller*in: | Rebecca Lögers da Silva (Diözesankuratin DV Osnabrück), Valerian Laudi (Diözesanvorsitzender DV Hamburg) |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 25.03.2024, 18:55 |
Auf der kommenden 93. Bundesversammlung im Jahr 2025 wird ein “Genderwatch”
durchgeführt.
Auf der kommenden 93. Bundesversammlung im Jahr 2025 wird ein “Genderwatch” durchgeführt.
Das bedeutet folgendes: Die Bundesversammlung beauftragt den Bundesvorstand,
während der Versammlung das Sprechverhalten der Mitglieder der BV im Hinblick
auf ihr Geschlecht beobachten zu lassen. Dafür soll es bei der Anmeldung zur
Versammlung eine Aufforderung zur Geschlechtsangabe geben – selbstverständlich
auch mit der Möglichkeit, keine Angabe zu machen. Spezifisch beobachtet werden:
Die Menge der Sprecher*innen je Geschlechtsangabe pro TOP.
Die Länge der Beiträge je Geschlechtsangabe pro TOP.
Das Sprechverhalten von Antragsteller*innen / Berichtenden vs. restlicher
Versammlungsteilnehmer*innen.
Die Moderation wird nicht beobachtet.
Die protokollierten Beobachtungen können offenlegen, welche Menschen sich zu
welchen Teilen beteiligen und ob Korrelationen zwischen Geschlecht,
Sozialisation und Beteiligung bestehen.
Die Person(en), die den Genderwatch durchführt bzw. durchführen, werten die
Ergebnisse im Nachgang der Versammlung aus und erarbeiten auf dieser Basis
Handlungsvorschläge. Diese werden dem Hauptausschuss vorgestellt und allen
Mitgliedern der betreffenden BV zugänglich gemacht. Der Hauptausschuss
entscheidet darüber, welche der Handlungsvorschläge praktikabel sein könnten und
auf der nachfolgenden 94. BV ausgetestet werden sollen. Falls es weitere
Handlungsvorschläge gibt, die als sinnvoll erachtet werden, aber nicht so leicht
umzusetzen sind, soll es dazu entsprechende Anträge geben.
Wir haben den Eindruck, dass das Verhältnis der Beiträge in der Versammlung nicht dem Verhältnis der anwesenden Versammlungsmitglieder entspricht und geschlechtliche Sozialisation eine große Rolle dabei spielt, welche Menschen sich in welchem Maße an Diskussionen beteiligen bzw. sich dazu in der Lage fühlen.
Der VCP beispielsweise hat bereits einen Genderwatch auf einer Bundesversammlung durchgeführt und bei ihnen hat sich dieser Eindruck bestätigt.1
Vermutlich ist das auch bei uns der Fall, aber das können wir ohne protokollierte Beobachtungsdaten nicht definitiv sagen. Wir würden das gerne überprüfen lassen, um die Bundesversammlung als Raum in Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit zu hinterfragen und reflektieren, ob wir leben, was wir als Bundesversammlung bereits beschlossen haben2. Dabei ist uns auch bewusst, dass ein Genderwatch und etwaige Anpassungen in der BV, um eine geschlechtergerechtere Gesprächskultur zu fördern, lange nicht alle Ungleichheiten und Diskriminierungen in der DPSG abbaut. Als höchstes beschlussfassendes Gremium des Verbandes haben wir aber auch eine Vorbilds- und Signalfunktion, die wir nutzen sollten, um eine geschlechtersensible und -gerechtere Kultur zu etablieren.
1 Siehe im Blog des VCP: https://www.vcp.de/pfadfinden/auf-neuem-pfad/genderwatch
Das Kommentieren ist möglich: bis 12.05.2024, 13:30